DOI: | https://doi.org/10.37307/j.2198-2430.2016.04 |
Lizenz: | ESV-Lizenz |
ISSN: | 2198-2430 |
Ausgabe / Jahr: | 4 / 2016 |
Veröffentlicht: | 2016-12-16 |
Suprasegmentale phonetische Mittel sind maßgeblich an der Strukturierung und Gliederung gesprochener Sprache beteiligt. Da sie dabei jedoch nicht in allen Sprachen gleich eingesetzt werden und Pausen sowie Häsitationsphänomene aufgrund von Sprechplanungsproblemen der Gliederung zuwiderlaufen können, sind sie für den Fremdsprachenunterricht relevante Lerngegenstände.
Phonetische Lernerkorpora ermöglichen es, phonetische und phonologische Fragestellungen für Deutsch als Fremdsprache (DaF) mit Hilfe einer großen Anzahl von Daten zu analysieren. Dies wird exemplarisch an Hand eines deutsch-französischen Korpus gezeigt. Ferner wird die Verwendung phonetischer Korpusdaten für Lehr- und Lernzwecke thematisiert. Phonetische Lernerkorpora können eine wichtige Ergänzung in der empirischen Forschung und der Sprachvermittlung von DaF darstellen.
Fachsprachliche Kommunikation ist ausgesprochen komplex, insbesondere auch dann, wenn sie mit der Verwendung von fremden Sprachen verbunden ist. Um hier eine Orientierung zu ermöglichen, wird in dem Aufsatz eine entsprechende Typologie fachsprachlicher Kommunikation vorgestellt.
Der Artikel wendet sich im Feld der Kausalität den kausativen Verben zu und geht dabei über die verbreitete Sicht auf damit verbundene Wortbildungsmöglichkeiten hinaus. Dafür werden ein Inventar an syntaktischen Mustern im Deutschen und im Tschechischen vorgestellt und die semantische Ausfüllung dieser Muster diskutiert. Zugleich werden durch den Übersetzungsvergleich wesentliche Unterschiede im Repertoire von sprachlichen Mitteln zur Wiedergabe der behandelten kausalen Relation in beiden Sprachen aufgezeigt.
In einer Zeit sich weltweit rasant polarisierender Diskurse – nicht zuletzt zu „Globalisierung“, „Migration“, „Menschen“ oder „Sprachen“ – kommt ein Angebot zur diskursiven Landeskunde für den Fremd- und Zweitsprachenunterricht Deutsch, herausgegeben von Claus Altmayer (Ernst Klett Sprachen, Stuttgart 2016, 136 S., 19,99 €), gerade recht.
Es gibt zwei große Referenzwerke in puncto Aussprache im Standard-Deutschen: das Deutsche Aussprachewörterbuch (DAW) (Krech et al. 2009) und das Aussprachewörterbuch des Dudenverlags, das im letzten Jahr in einer Neuauflage erschienen ist. Die ersten sechs Auflagen des Aussprache-Dudens sind allesamt von Max Mangold (Saarbrücken) bearbeitet worden, die Bearbeiter der hier zu besprechenden 7. Aufl. sind Stefan Kleiner und Ralf Knöbl vom Institut für Deutsche Sprache (IDS) in Mannheim.
Bereits vor über zehn Jahren stellt Adamzik (2004: VII) fest: „Zu wenigen ‚Bindestrich-Disziplinen‘ der Linguistik gibt es im Deutschen so viele einführende Darstellungen wie zur Textlinguistik.“ Daher ist es kein Zufall, dass Habscheid (2009: 7) in der Einleitung seiner Einführung als Erstes fragt: „Braucht die Welt eine weitere Einführung in die Textlinguistik?“ Angesichts der breiten Palette textlinguistischer Publikationen mit einführendem Charakter stellt sich diese Frage zwangsläufig, wenn eine neue Einführung zum Thema erscheint.
Das aus acht Kapiteln bestehende Buch geht zurück auf die an der Universität Düsseldorf verteidigte Dissertation der Vfn. und behandelt Russizismen im Deutschen in einem untersuchten Zeitraum vom 9./10. Jh. bis in die Gegenwart. Ziel der Arbeit sind eine erweiterte Betrachtung von Russizismen und des russischen Spracheinflusses auf das Deutsche im sprachhistorischen Kontext sowie die Entwicklung einer neuen Typologie von Entlehnungen. Dafür wurden geschriebene Texte aus ganz unterschiedlichen Quellen herangezogen, neben Zeitungsartikeln und Wörterbüchern u. a. auch Memoiren von deutschen Kriegsgefangenen sowie Archivdokumente bzw. Veröffentlichungen des Ministeriums für Staatssicherheit der DDR.
„[A]ber einmal hatte der Postvogel eine naricht die anders war“ – was ist an diesem Satz unkonventionell? Unkonventionalität in Lernertexten, so der Titel dieses Bandes (herausgegeben von Norbert Kruse, Konrad Ehlich, Bernd Maubach und Anke Reichardt), drückt sich in sprachschöpferischen Spuren und kreativen Sprachleistungen ebenso wie in sprachlichen Formen aus, die vom erwarteten Sprachgebrauch abweichen. Es sind oft vor allem die Abweichungen von der Konventionalität, die Schülertexte aus erwerbsbezogener Perspektive interessant machen.
Verena Blaschitz nimmt mit ihrer Arbeit, entstanden im Kontext des Projekts „Bildungserfolg bei Sprachtod?“, eine Forschungsaufgabe von zweifellos höchster gesellschaftlicher und bildungspolitischer Relevanz in Angriff: die Entwicklung von Kriterien zur Erfassung sprachlicher Qualifizierung bei ca. 10-jährigen Kindern mit Deutsch als Zweitsprache als Voraussetzung für eine „individuell-biographische sprachliche Förderung“.
Mit dem vorgelegten Buch greift das „Drei-Länder- Team“ Gérald Schlemminger, Christine Le Pape Racine und Anemone Geiger-Jaillet ein Thema auf, das in den Fachdiskussionen um eine zeitgerechte Gestaltung der schulisch-institutionellen (Fremd-)Sprachenbildung prinzipiell bereits seit geraumer Zeit regelmäßig anzutreffen ist. Wie in der Publikation jedoch gleich zu Beginn festgehalten wird, sind Fragestellungen des fremd- bzw. zielsprachigen Sachfachunterrichts bisher in erster Linie mit Blick auf die Zielsprache Englisch näher beleuchtet worden. Erst in den letzten Jahren lassen sich nach und nach systematischere Diskussionen zu fächerübergreifend-integrierten (Fremdsprachen-)Lernumgebungen auch im Hinblick auf andere Zielsprachen beobachten; gezielte Materialien etwa für die Zwecke der Lehreraus- und -fortbildung bleiben bis heute jedoch nach wie vor vergleichsweise selten.
Der vorliegende Band versammelt die Beiträge der zweiten Konferenz des Netzwerkes Landeskunde Nord aus dem Januar 2014 in Stockholm. Einleitend legt C . Altmayer seine Vorstellung von einer kulturwissenschaftlich ausgerichteten Landeskunde dar, die Deutschlernende befähigen soll, an der diskursiven Aushandlung von Bedeutungen zu partizipieren (vgl. Altmayer 2006; 2010; Altmayer / Koreik 2010). Er setzt diese dann aber in einen neuen und wohl eher ungewöhnlichen, wenn nicht gar der Theorie zunächst widersprechenden Kontext, indem er Regionen innerhalb des deutschsprachigen Raumes als Gegenstände der Landeskunde beschreibt.
Johanna Klippels Dissertationsarbeit entstand auf Grundlage einer qualitativen Studie im Wintersemester 2010/2011 an der TU Darmstadt. Mit ihrer Studie möchte sie eine ihrer Einschätzung nach bestehende Lücke schließen zwischen Forschungsarbeiten zu ausländischen Studierenden in Deutschland, die ihren Fokus auf die Zielsprache legen, und Untersuchungen, die sich auf die Auslandserfahrung konzentrieren. Zunächst streift Klippel in Kap. II den historischen Kontext des Auslandsstudiums in Deutschland und stellt in Kap. III den Stand der Forschung zum fremdsprachlichen Lernen, zur fremdsprachlichen Entwicklung und zum Lernertrag eines Auslandsstudiums vor.
In dem Bestreben, die verschiedenen Facetten seiner langjährigen akademischen Tätigkeit im ostasiatischen Kontext zu einem Bild zu fügen, arrangiert Steidele für diesen Band eine breite Auswahl früherer Veröffentlichungen neu. Auch wenn er sich in dem so entstandenen Text nur an wenigen Stellen als Individuum zu erkennen gibt, so kann die vermeintlich objektive Darstellungsweise nicht darüber hinwegtäuschen, dass es sich um ein sehr persönliches Buch handelt. Seinen Kern bildet eine hochschuldidaktische Vision für das Lehren und Lernen der Fremdsprache Deutsch unter den besonderen Rahmenbedingungen in den ostasiatischen Demokratien.
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