DOI: | https://doi.org/10.37307/j.2198-2430.2018.02 |
Lizenz: | ESV-Lizenz |
ISSN: | 2198-2430 |
Ausgabe / Jahr: | 2 / 2018 |
Veröffentlicht: | 2018-06-14 |
In diesem Rückblick werden die wichtigsten Diskussionsstränge der elf Beiträge zum Themenschwerpunkt ausgewertet: konzeptionelle Mündlichkeit und gesprochene Sprache, mediale Mündlichkeit, Interaktion und Diskurs sowie Korpuslinguistik.
Die vorliegende Untersuchung geht der Frage nach, inwiefern Merkmale der Muttersprache des Lerners den Aneignungserfolg beim deutschen Kasus substanziell beeinflussen können und ob sich das explizite Kasuswissen auch in der spontanen Kasusanwendung niederschlägt. Dazu wurden 117 Germanistikstudierende im ersten Studiensemester rekrutiert. Nahezu die Hälfte der Teilnehmer (U-Gruppe) hatte in ihrer Muttersprache einen formalen Unterschied zwischen direktem und indirektem Objekt, die andere Hälfte nicht (Nicht-U-Gruppe). Erfasst wurden ihr explizites Kasuswissen sowie ihre Fähigkeit zur Kasusanwendung.
Der monolinguale Habitus vieler Institutionen in Deutschland kontrastiert mit einer lebensweltlichen Vielsprachigkeit. Die TV-Serie „Lindenstraße“ greift diese durch eine Berücksichtigung unterschiedlicher Varietäten des Deutschen und durch starke Präsenz der Herkunftssprachen von Figuren mit Migrationshintergrund auf. Konstruiert werden Interaktionen, in denen eine Begegnung auf Augenhöhe möglich ist. Sprachliche Vielfalt wird eingeordnet als selbstverständlich, bewältigbar und bereichernd.
Der Beitrag beschreibt Stellenwert und Spezifika der Fertigkeit Lesen sowie ihrer Vermittlung / ihres Erwerbs im gegenwärtigen DaF-Studium in Ägypten. Mit Bezug auf den Fachdiskurs zum Leseprozess und dessen Komponenten werden Probleme und deren Ursachen sowohl im Studiensystem wie auch bei den Studierenden ermittelt. Geleitet von modernen Lehr- / Lernstrategien, wird ein neues Didaktisierungskonzept vorgestellt, welches das Lesen / Leseverstehen zu einem gewichtigen Bestandteil des DaF-Studiums in Ägypten ausbaut.
Bei einer Festveranstaltung im Rittersaal des Mannheimer Schlosses wurde am 14. März 2018 der diesjährige Konrad-Duden-Preis an Christian Fandrych, Professor am Herder-Institut der Universität Leipzig und langjähriger Chefredakteur der Zeitschrift „Deutsch als Fremdsprache“, verliehen. Der alle drei Jahre von der Stadt Mannheim und dem früher in Mannheim angesiedelten Bibliographischen Institut vergebene Preis würdigt besondere Verdienste auf dem Gebiet der Sprachwissenschaft.
In der Auseinandersetzung mit der Wissenschaftssprache Deutsch und in der Diskussion von Lehrmaterialien, die aus diesem Forschungszusammenhang hervorgegangen sind, wurde mehrfach die Vernachlässigung des Mündlichen moniert, und dies zu Recht. Im modernen Fremdsprachenunterricht wird zwar proklamiert, dass die Lernenden mittels lebensnaher Situationen und authentischer Sprachbeispiele auf reale Kommunikationssituationen vorzubereiten seien. In der Praxis sieht es jedoch meist anders aus.
Die Rolle, die die deutsche Sprache im nationalen wie im internationalen Rahmen spielt, spielen kann oder spielen sollte, ist ein im deutschen Sprachraum überaus beliebtes Diskussionsthema. Und weil die meisten Deutschsprechenden sich als Experten für diese Frage empfinden, erstrecken sich die Diskussionsforen vom Seriösen (Goethe-Institut et al. 2013) über das sich seriös Gebende (Pfalzgraf 2006a) bis zum unfreiwillig Komischen (Pfalzgraf 2006b). Und auch der deutsche Sommerlochpolitiker darf natürlich nicht fehlen, der einen etwas langweiligen Bundestagswahlkampf 2017 beleben (und dabei sich selbst aus der dritten Reihe etwas in den Vordergrund spielen) wollte, indem er seine Empörung darüber durch den geflissentlich lauschenden in- und ausländischen Blätterwald rauschen ließ, dass er angeblich in einem Berliner Restaurant ausschließlich auf Englisch bedient wurde.
Das hier rezensierte Buch von Ulrich Wettemann ist zugleich die an der Universität Kassel eingereichte und angenommene Dissertationsschrift des Vf. Mit den „formelhaften Sequenzen“ steht ein Phänomen im Mittelpunkt, dem seit einiger Zeit sowohl im Fach Deutsch als Fremd- und Zweitsprache als auch allgemein in der Linguistik ebenso wie in der Fremdsprachendidaktik eine erhöhte Aufmerksamkeit zuteil geworden ist. Dies geschieht sicherlich auch im Sog der Ausbreitung konstruktionsgrammatischer Ansätze, die sich in der germanistischen und der DaF / DaZ-Linguistik immer stärker etablieren.
Das vorliegende Buch basiert auf der Dissertation der Vfn., die im Jahr 2014 an der Adam-Mickiewicz-Universität Poznań angenommen wurde. Mit einem korpuslinguistischen Fokus und einer phraseographischen und phraseodidaktischen Zielsetzung richtet sich das Buch insbesondere an Wissenschaftler(innen), die sich mit Phraseologie in Wörterbüchern und ihrer Vermittlung im Fremdsprachenunterricht beschäftigen.
Im Mittelpunkt der Monographie von Konstantin Niehaus steht die Wortstellungsvariation in der nhd. Syntax, die exemplarisch anhand von drei Phänomenen untersucht wird: Serialisierung in Verbalkomplexen, Ausklammerungen und Genitivattribute. Das Hauptaugenmerk der Untersuchung liegt nicht – wie in vielen anderen Studien der Fall – auf dem Sprachwandel, sondern auf der historischen Kontinuität. Wie der Vf. im theoretischen Teil des Buches (Kap. B) betont, ist Kontinuität in Anlehnung an von Polenz (2000) nicht nur statisch, sondern auch dynamisch zu verstehen – im Sinne von Weiterwirken. Neben Kontinuität wird der Begriff der Diskontinuität verwendet (statt Sprachwandel).
Der vorliegende Band gibt die Beiträge einer internationalen Konferenz im April 2015 in Budapest wieder, die vom Ungarischen Deutschlehrerverband organisiert worden war und unter dem Titel „Inhaltliche Neugestaltung der universitären DaF-Lehrerausbildung. Wissenschaftliche Nachwuchsförderung in der Fremdsprachendidaktik“ stand.
Das vorliegende Studienbuch von Magdalena Michalak, Valerie Lemke und Marius Goeke sensibilisiert Lehrkräfte aller Fachrichtungen für das Thema Sprache als Herausforderung in ihrer alltäglichen Arbeit. Dabei liegt das Hauptaugenmerk dieser Publikation mit Handbuchcharakter nicht darauf, fremdsprachliche Kompetenzen vorauszusetzen oder bequemlichkeitshalber die Förderung derselben an den Deutschunterricht zu delegieren – vielmehr soll die Lektüre den Adressaten dabei helfen, den eigenen Fachunterricht sprachaufmerksam oder sprachsensibel und damit schülerorientiert zu gestalten.
Der vorliegende Sammelband vereint die Beiträge einer im März 2016 an der Bergischen Universität Wuppertal abgehaltenen Tagung. In ihrem Vorwort erläutern die Hg., dass im Zentrum des Interesses der Artikel sowohl Deutsch-Erstsprachler als auch Deutsch-Zweit- und -Fremdsprachler stehen, die etwa an berufsbildenden Schulen oder Universitäten eine Ausbildung absolvieren. Des Weiteren legen die Hg. im Vorwort ihr Verständnis von „Curriculum“ und „Aufgabe“ offen.
Der Zuzug von neu zugewanderten Kindern und Jugendlichen stellt insbesondere das deutsche Schulsystem vor große Aufgaben. Mit diesen praktischen Herausforderungen sowie theoretisch fundierten Lösungsansätzen beschäftigt sich der vorliegende Band. Damit lässt er sich im Rahmen einer Reihe eher praxisorientierter Publikationen – wie die von Cölfen / Januschek (2016) und Benholz et al. (2016) – verorten, die in Reaktion auf die so genannte Flüchtlingskrise erschienen sind. Sie alle zeichnet aus, vor dem Hintergrund praktischer Problemlagen wissenschaftlich fundierte Vorschläge, Empfehlungen und Orientierung für die sprachliche (Aus-)Bildung so genannter Seiteneinsteiger(innen) mit Fluchterfahrung zu bieten.
Die Diskussion um die Rolle von Texten als zentralem Medium der Wissens- und Sprachvermittlung erfährt gegenwärtig einen neuen Auftrieb. Die Ausbildung einer umfassenden Textkompetenz, schon seit einigen Jahren als zentrale Aufgabe der Sprachforschung und -didaktik eingefordert (vgl. u. a. Janich 2008: 9; Hallet / Königs 2010: 173; Fandrych / Thurmair 2011: 351; Dalmas et al. 2015: 317 ff.), ist durch Globalisierung, Migration und Einwanderung und die damit verbundenen Herausforderungen in einen erweiterten Interessenfokus mit neuen Fragestellungen geraten. Ein zunehmend heterogenes Publikum an Schule und Universität in deutschwie nichtdeutschsprachigen Ländern stellt Unterrichtende vor neue Aufgaben und trägt nicht zuletzt dazu bei, die Grenzen zwischen DaF-, DaM- und DaZ-Vermittlung aufzuweichen.
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