DOI: | https://doi.org/10.37307/j.2198-2430.2009.02 |
Lizenz: | ESV-Lizenz |
ISSN: | 2198-2430 |
Ausgabe / Jahr: | 2 / 2009 |
Veröffentlicht: | 2009-05-01 |
Die deutsche Sprachwissenschaft hat seit einiger Zeit neue methodologische Verfahren in ihre Arbeitsweise integriert, deren Anwendung immer allgemeiner wird. Die grundlegenden sprachlichen Korpora sind zwar noch nicht mit dem Angebot der in der englischen Sprachwissenschaft verfügbaren Korpora vergleichbar (vgl. Costa 2008), doch augenblicklich wird an allen relevanten Ressourcen gearbeitet: an geschriebenen und gesprochenen Korpora, an Korpora in der Mutter- und der Fremdsprache – die Nachfrage in Forschung und Lehre nach Daten für eine korpuslinguistische Neuorientierung der Germanistik und insbesondere des Bereiches DaF führt zu neuen Projekten.
Der erste Teil dieses Aufsatzes widmete sich nach einem knappen Überblick über die Entwicklung der Textlinguistik sowohl der Auseinandersetzung mit dem Wesen des Textes, wobei herkömmliche wie neue Textbeschreibungsdimensionen vorgestellt wurden, als auch dem Problem der Textsorten, ihrer Beschreibung und Klassifizierung. Dabei waren die Beziehungen zu DaF v. a. dann im Blick, wenn es um die Kulturalität von Textsorten ging. Im zweiten Teil soll es nun um Textprozesse gehen, also um das Produzieren/Schreiben, Rezipieren/ Verstehen sowie Analysieren und Interpretieren von Texten allgemein und unter dem Aspekt von DaF.
Gegenstand der hier vorzustellenden Überlegungen sind Gradpartikeln (auch „Fokuspartikeln“ genannt) wie in folgenden Beispielen:
(1) Sogar Luise zeigte der Polizei ein Bild von Peter.
(2) Luise zeigte nur der Polizei ein Bild von Peter.
(3) Luise zeigte der Polizei auch ein Bild von Peter.
Zahlreiche Forscher – ganz gleich, ob Linguisten oder Didaktiker – zerbrechen sich den Kopf über den Kasusgebrauch bei Wechselpräpositionen (WP) (für den DaF-Bereich vgl. z. B. Balcý/Kanatlý 2001; Sylla 1999; Wilmots/ Moonen 1997). In der zeitgenössischen Sprachwissenschaft haben einige Linguisten in der kognitiven Tradition versucht, den Kasusgebrauch anhand so genannter „einheitlicher Funktionen“ zu erklären (vgl. u. a. Leys 1989; 1993; 1995; Smith 1992).
Während die geschriebene Sprache neben den semantischen und grammatischen Faktoren auch an das Schriftbild gekoppelt ist, ist die gesprochene Sprache an phonetisch-artikulatorische, aber auch an prosodische Merkmale geknüpft. Kinder erlernen in ihrer Muttersprache zunächst rhythmisch-melodische Muster, bevor sie Sinneinheiten erfassen. Während viele Fremdsprachenlehrer im Allgemeinen der Phonetik wenig Augenmerk schenken und daher die Zielsprache „mit Akzent“ vermitteln, ist im Unterricht Deutsch als Fremdsprache die intensive Arbeit an der Phonetik der Zielsprache heutzutage etabliert. Dies umfasst zunächst die Artikulationsbasis, aber auch die Intonation des Deutschen.
Es fällt nicht leicht, „Begegnung in Texten“ einem bekannten Genre zuzuordnen. Die Vfn. Eva Finke und Barbara Thums-Senft sehen ihren Band „Begegnung in Texten. Kreatives- Biographisches Schreiben in der Interkulturellen Bildung und im Unterricht Deutsch als Fremdsprache oder Zweitsprache“ (Schmetterling Verlag, Stuttgart 2008, 172 S., 29,80 €) als Anregung, „mit Kreativem-Biographischem Schreiben zu experimentieren“.
Der vorliegende Sammelband widmet sich sprachlichen Auswirkungen von Globalisierung, Migration und Sprachkontakt. Er geht in diesem Zusammenhang insbesondere auf Prozesse der Standardisierung und Destandardisierung in germanischen Sprachen ein: Wie verändern sich einige der zentralen germanischen Sprachen durch diese gesellschaftlichen Prozesse? Wie ist das Verhältnis von Standardsprache und Varietäten zu fassen?
Für gesellschafts- und bildungspolitische Reformen sind neue, empirisch basierte Untersuchungen zum Zweitspracherwerb unter Migrationsbedingungen „unbedingt erforderlich“, schreibt Steinmüller und setzt mit seiner sozio-politischen Argumentation im abschließenden Aufsatz des vorliegenden Sammelbandes den programmatischen Rahmen für die 17 vorausgehenden Artikel, die diesem Desiderat entsprechen. Die Beiträge, die auf einen interdisziplinären Workshop von Sprach- und Erziehungswissenschaftlern zurückgehen, sind entlang der kindlichen Bildungsbiographie angeordnet und zeigen vielfältige Zugänge zum Zweitspracherwerb vornehmlich im Vor- und Grundschulalter.
Jugendliche – und keineswegs nur die besten in der Klasse – wollen Deutsch lernen, und sie können es auch; Lehrkräfte haben unzählige Möglichkeiten, in ihren Klassen die Freude am Deutschen zu wecken und auch wachzuhalten. Die das sagt, weiß, wovon sie spricht, war sie doch selber jahrzehntelang Deutschlehrerin und zudem verantwortlich für die didaktische Deutschlehrerausbildung in der französischsprachigen Schweiz (Kanton Waadt). Denise Delay hat ein Buch geschrieben, das von einem unerschütterlichen Glauben an die Fähigkeiten der Lernenden und an die Möglichkeiten der Schule geprägt ist – allerdings ist sie weit davon entfernt, Schwierigkeiten zu leugnen, Probleme wegzureden oder gar zu behaupten, Deutschlernen gehe von alleine, bedeute nicht auch harte Arbeit.
Die Prosodieforschung hat zweifellos in den letzten zehn Jahren einen qualitativen und quantitativen Höhepunkt erreicht. Umso wichtiger ist es, neueste Erkenntnisse überschaubar und fächerübergreifend vor- und darzustellen. Dieser Aufgabe widmet sich der in dieser Rezension vorgestellte Band mit dem Schwerpunkt auf eine Synopse aus Forschungsresultaten und deren didaktischer Umsetzung für Fremdsprachenerwerbsprozesse.
Die vorliegende Monographie ist eine überarbeitete Dissertation von Margit Flösch aus dem Jahr 2006. Gegenstand der Untersuchung ist die syntaktische Struktur von Kopulasätzen mit prädikativem Adjektiv und einem Komplement wie in (1):
(1) … dass Hans seinem Ideal treu ist.
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