DOI: | https://doi.org/10.37307/j.2198-2430.2008.02 |
Lizenz: | ESV-Lizenz |
ISSN: | 2198-2430 |
Ausgabe / Jahr: | 2 / 2008 |
Veröffentlicht: | 2008-05-01 |
In diesem Artikel wird das frei zugängliche fehlerannotierte Lernerkorpus Falko vorgestellt, das Texte von fortgeschrittenen Lernern des Deutschen als Fremdsprache enthält. Auch wenn es bisher noch kaum elektronisch verfügbare Lernerkorpora für DaF gibt, steht natürlich die empirische Beschäftigung mit Sammlungen von Lernerdaten in langer Tradition.
Die Grammatikvermittlung im Deutsch-als-Fremdsprache-Unterricht – wie auch allgemein im Fremdsprachenunterricht – hat seit der kognitiven Wende in der Fremdsprachendidaktik Ende der 1980er Jahre zunehmend auf metakognitives Lernen gesetzt. Der expliziten Vermittlung von Grammatik wird hierbei ein hoher Stellenwert eingeräumt wird (vgl. Königs 2004: 45ff.; Krenn 2001: 50ff.). Verbunden damit ist zum einen eine formalgrammatische Sicht von Sprache, die die semantischen und pragmatischen Dimensionen grammatisch struktureller Phänomene kaum berücksichtigt.
Gegenstand dieses Beitrags sind Sätze folgender Art:
(1) Peter ist/wird/bleibt Lehrer.
(2) Peter ist/wird/bleibt gesund.
(3) Peter ist dort / in der Stadt.
(4) Peter ist guten Mutes.
Mindestens (1) und (2), bei manchen Autoren aber auch (3) und (4) werden zumeist als „Kopulasätze“ bezeichnet. Wenn Kopulasätze (= KS) definiert werden, so werden sie in der Regel mit Bezug auf Kopulaverben (= KV) bestimmt. KS sind dann Sätze, deren Prädikat aus einer Kopula (einem KV) und einem prädikativen Nomen oder Adjektiv (als Prädikativ) besteht (vgl. z. B. Glück 2005: 356). Umgekehrt wird das KV (vereinfacht: die Kopula) oft mit Bezug auf den KS definiert als Verbindungsglied zwischen Subjekt und Prädikativ, als „Verknüpfer“, der ein Subjekt mit einem nichtverbalen Ausdruck (einem Prädikativ) verbindet, mit diesem zusammen ein Prädikat bildet und in Verbindung mit einem Subjekt einen Satz (einen KS) ergibt (vgl. dazu auch Eisenberg 2004 II: 85ff., 290ff.; Glück 2005:: 503f.).
Zur Lösung bestimmter kommunikativer Aufgaben greifen Nichtmuttersprachler häufig auf Lernerwörterbücher zurück, um dort nach explizit gemachtem muttersprachlichem Wissen zu suchen. Darin eingeschlossen sind auch Mehrworteinheiten, zu denen unter anderem die Routineformeln (RF) gehören. Eine nicht vorhandene oder fehlerhafte Beherrschung von RF hat spürbare Folgen für den Sprecher, da sie Funktionen auf sprachlicher, sozialer, pragmatischer und psycholinguistischer Ebene ausüben.
In Deutschland werden täglich 70 Millionen Briefe – Geschäftsbriefe, Liebesbriefe, Drohbriefe, Börsenbriefe, Werbebriefe – auf die Reise geschickt. Die meisten dieser Sendungen werden mit einer Briefmarke versehen als Zeichen dafür, dass Beförderungsentgelt bezahlt worden ist. Man nennt dies die Wertzeichenfunktion. Das Massenmedium Briefmarke erfüllt jedoch auch eine Repräsentationsfunktion. Denn viele der Absender und Empfänger von Briefen und Postkarten, nicht nur die Schalterbeamten und die Briefträger, nehmen die Gestaltung von Postwertzeichen, wie Briefmarken fachsprachlich genannt werden, bewusst wahr.
Bekannt ist der Spruch, dass man ein Buch nicht nach seinem Einband beurteilen soll. Tatsächlich ist der Einband auch nicht entscheidend für den Versuch, ein Fremdsprachenlehrwerk objektiv zu bewerten. Aber dennoch wirbt das Äußere eines Buches für seinen Inhalt. Diese Werbung enthält Versprechen. Und finden sich auf dem Umschlag Bilder, so lassen sich diese Versprechen auch oft direkt benennen. Die Abbildung von Jugendlichen in Sportsituationen auf einem Fremdsprachenlehrwerk für Jugendliche etwa verspricht der Zielgruppe: „Ich passe zu dir.“ „Mit mir macht Lernen Spaß.“ Oder: „Wer mit mir lernt, ist cool.“
Ch. Kauschke hat sich in ihren bisherigen Veröffentlichungen auf den Wortschatzerwerb im Kontext des Zusammenhangs von Strukturen der Konzeptualisierung und Strukturen der Sprache konzentriert. Dabei standen in der Regel Probleme des Erstspracherwerbs sowie Sprachentwicklungsstörungen im Vordergrund. Die vorliegende Arbeit ist meines Wissens die erste umfangreiche Monografie der Vfn. zur Thematik – eine Überarbeitung ihrer Habilitationsschrift. Als entscheidend betrachtet sie, dass Nomen und Verben als zentrale Bestandteile der Klassifikation von Wortarten nicht eindimensional als Einheiten des Sprachsystems beschrieben werden, sondern zugleich als kognitive Einheiten in Erscheinung treten.
Vor dem Hintergrund des in jüngerer Zeit häufig bemängelten Theoriedefizits der Gesprochene-Sprache-Forschung diskutiert Hennig das Verhältnis zwischen der theoretischen Fundierung (Kapitel I) und der Operationalisierung eines grammatischen Begriffssystems (Kapitel II) für die Erforschung gesprochener Sprache. Insofern bezieht sich der im Titel enthaltene Begriff „Praxis“ auf den von Hennig anvisierten Brückenschlag zwischen Theorie und Empirie in der wissenschaftlichen Forschung zur Grammatik gesprochener Sprache.
Der von Vilmos Ágel und Mathilde Hennig herausgegebene Sammelband vereint mit Ausnahme der Untersuchungen von Gohl und Günthner Vorträge der im Februar 2003 in Ungarn stattgefundenen Tagung „Was wird aus der Erforschung der gesprochenen Sprache?“, verteilt auf drei Kapitel. Das 1. Kap. „Gesprochene Sprache in Theorie und Praxis“ umfasst Untersuchungen zu einigen ausgewählten Phänomenen der Grammatik gesprochener Sprache. So unterscheidet W. Imo im ersten Beitrag „Zur Anwendung der Construction Grammar auf die gesprochene Sprache – der Fall ‚ich mein(e)‘“ in der gesprochenen Sprache vier verschiedene Gebrauchsweisen mit ich mein(e), die sich seines Erachtens als Konstruktionen im Sinne der Construction Grammar modellieren lassen.
Das Thema „Zeit“ hat es in sich. Die Jahrtausendwende hat das Nachdenken darüber beflügelt und eine Vielzahl neuer Veröffentlichungen hervorgebracht. Manch einer ist der Sache schier überdrüssig und fragt sich, ob es denn wirklich noch etwas Neues oder gar Bahnbrechendes zum Thema geben könne oder doch nur die Antwort des Augustinus auf die Frage nach dem Wesen der Zeit bestätigt werde, die bekanntlich lautete, er wisse es zwar, könne es freilich einem Anderen nicht erklären.
Das vorliegende Buch (aus einer 2004 in Passau vorgelegten Dissertation entstanden) strebt eine komplexe Gesamtdarstellung der deutschen Adjektive an und ist in sechs große Teile gegliedert, denen insgesamt 23 Kapitel zugeordnet sind. Teil I („Semantik, Grammatik und Komparation der Adjektive“) führt in die Grundprobleme ein und liefert die theoretischen Grundlagen für die anderen Teile.
Das vorliegende Studienbuch will nicht „vor allem Formenparadigmen anbieten“, strebt auch keine „lückenlose morphologische Beschreibung des Deutschen“ an, sondern will „wichtige morphologische Themen“ (IX) behandeln, die – so in der Einleitung – auch solche Teilgebiete bzw. sprachliche Phänomene einschließen, die nicht allgemein als morphologisch (bzw. als für die Morphologie relevant) angesehen werden.
Die Forschungs-, Lehr- und Fachgebiete Deutsch als Fremdsprache (insbesondere die DaF-Phonetik) und Sprechwissenschaft/Sprecherziehung verfügen über mannigfaltige Berührungspunkte hinsichtlich ihrer Inhalte und Ziele. Dies betrifft vor allem den Bereich der gesprochenen Sprache und damit alle Facetten der mündlichen Kommunikation. Das vorliegende Buch zum Thema Sprechwissenschaft/ Sprecherziehung wendet sich somit ganz folgerichtig auch an den Personenkreis, der sich mit „Phonetik für Nichtmuttersprachler“ (9) beschäftigt (neben anderen Zielgruppen aus den Bereichen Sprecherziehung, Sprechgestaltung für Dolmetscher usw.).
Dass das Deutsche seine ehemals neben dem Französischen und Englischen bedeutende, teilweise beherrschende Stellung als internationale Wissenschaftssprache im 20. Jahrhundert verloren hat, ist in nicht wenigen Arbeiten dargestellt worden. Die englische Sprache ist heute insbesondere in naturwissenschaftlichen Bereichen zur Lingua franca geworden, vergleichbar dem Latein in früherer Zeit. Wie sich dieser Prozess im Zusammenhang mit dem Ersten Weltkrieg angebahnt und entwickelt hat, wurde bisher zwar einigermaßen beschrieben, jedoch in wesentlichen Aspekten nicht erklärt. Das nun tut die vorliegende Untersuchung, eine Duisburger Habilitationsschrift, für die Zeit nach dem Ersten Weltkrieg. Es darf vorweg gesagt werden, dass dieses erstmals auf umfangreichem Quellenmaterial basierende Werk einen hervorragenden Beitrag zu einer als dramatisch zu nennenden Phase der europäischen Wissenschaftsgeschichte liefert.
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