DOI: | https://doi.org/10.37307/j.2198-2430.2003.01 |
Lizenz: | ESV-Lizenz |
ISSN: | 2198-2430 |
Ausgabe / Jahr: | 1 / 2003 |
Veröffentlicht: | 2003-02-01 |
Am 1. Juli 1996 wurde in Wien von Regierungsvertretern der vier Staaten mit Deutsch als Hauptsprache, Deutschland, Österreich, Schweiz und Liechtenstein, sowie einiger Staaten mit Deutsch als Minderheitensprache, nämlich Belgien, Italien, Rumänien und Ungarn, eine Erklärung unterzeichnet, die vorsah, zum 1. August 1998 eine Neuregelung der deutschen Rechtschreibung einzuführen, für deren Umsetzung im Schreibgebrauch eine Übergangszeit bis zum 31. Juli 2005 festgelegt wurde.
Für diesen Beitrag möchte ich weitgehend auf Zukunftsvisionen und die m. E. oft wenig fruchtbare Erörterung theoretischer Konzepte zu Sinn und Nutzen der Neuen Medien verzichten. Dass Informationstechnologie (IT) auch in den Bildungsbereich eindringt, ist Folge von allgemeinen sozioökonomischen Veränderungen und bedarf keiner weiteren wissenschaftlichen Rechtfertigung. Sie ist inzwischen ein Alltagsphänomen und tritt nicht erst dann in die Lernwelt ein, wenn sie durch suggestive Verknüpfung mit „progressiven“ Theorien scheinlegitimiert wird.
In den letzten Jahrzehnten ist zunehmend die kognitive Linguistik (= KL) in das Zentrum des Interesses getreten, sodass zuweilen – nach der „kommunikativ-pragmatischen Wende“ – auch von einer „kognitiven Wende“ der Linguistik die Rede ist. Allerdings vollzieht sich diese Wende durchaus nicht einheitlich (vgl. auch Kertész 1997a: 10f .), ist die KL auch „kein einheitlich definierter Forschungsbereich“ (Schwarz 1997: 19f .).
„Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr!“ Dieses auch in Publikationen zum Lehren und Lernen von Sprachen vielfach aufgegriffene deutsche Sprichwort repräsentiert sprachlich prägnant die Volksweisheit, dass man das, was man als Kind nicht gelernt hat, als Erwachsener häufig nicht mehr lernen kann. Wissenschaftlich präzisiert findet diese Volksweisheit ihren Ausdruck u. a. in der Hypothese einer bis zur Pubertät reichenden kritischen Phase des Spracherwerbs, nach deren Abschluss sowohl die Muttersprache als auch weitere Sprachen nicht mehr perfekt erlernt werden können.
Keine Publikation hat in den letzten Jahren so viel Aufsehen erregt wie der „Gemeinsame europäische Referenzrahmen“ (GeR), der 2000 vom Europarat vorgelegt und im Jahr der Sprachen 2001 vom Goethe-Institut Inter Nationes und seinen Partnern in einer deutschen Fassung veröffentlicht wurde. Seitdem sind Umsetzungen und Anwendungen dieses Dokuments in allen Sektoren des Bildungswesens zu verzeichnen, und vor allem die „Gemeinsamen europäischen Referenzniveaus“ – das Kernstück des GeR – entwickeln sich zu einem Selbstläufer.
Mit ihrer empirischen Studie zum Erwerb des frühkindlichen Lexikons anhand von spontansprachlichen Langzeitdaten von über 30 Kindern ist Kauschke zunächst einmal ein bedeutender Beitrag innerhalb der psycholinguistischen Grundlagenforschung gelungen, sowohl was inhaltlichen Reichtum und Tiefe der theoretischen Teile betrifft als auch in Hinblick auf die ausgewerteten Daten.
Genuss und Gewinn eines Theaterabends, an dem etwa „Nathan der Weise“ gespielt wird, bestehen auch darin, im dramatischen Diskurs zu der Einsicht zu gelangen, dass keine der existierenden Religionen die allein selig machende sei. Diese Tatsache lässt sich nun sehr gut in einem einzigen Satz formulieren, aber zu ihrem Erweis bedarf es des ganzen Stücks. So auch bei Roches Buch, dessen rund 250 Seiten zu lesen sich lohnt.
Dass elektronische Medien bis heute im Fremdsprachenunterricht (wie im Unterricht überhaupt) zu wenig eingesetzt werden, hat natürlich auch praktische Gründe. Der Aufwand und das Pannenrisiko sind höher, wenn man mit einem technischen Gerät hantieren muss statt nur mit einem Buch oder mit anderem Printmaterial.
Unter dem vieldeutigen Titel „Grenzüberschreitungen“ legt Wicke einen weiteren gelungenen Beitrag zur Methodendiskussion für den wichtigen Bereich der Auslandsschulen vor. Diesmal wirbt der Vf. besonders für den Einsatz von Musik, Fotos und Kunstbildern im DaF-Unterricht. Aus dem Untertitel geht ferner hervor, dass dabei Unterrichtsideen aus Schule und Fortbildung gemeint sind.
Der vorliegende Sammelband enthält hauptsächlich Beiträge aus den letzten zehn Jahren des Bielefelder Projekts zur interkulturellen Wirtschaftskommunikation – sowohl Magisterarbeiten als auch Dissertationen – sowie die Beiträge von L. Tiitula und E. Reuter aus dem ehemaligen finnisch-deutschen Projekt mit der gleichen Thematik wie auch den Beitrag von J. Schlabach, der einen vergleichbaren Ansatz hat.
Kaunzners Buch ist das Produkt eines langjährigen europaweiten Forschungsprojekts im Bereich mündliche Kompetenz bei DaF-Lernern. Als Germanistin und Sprecherzieherin an ausländischen Universitäten machte sie die Erfahrung, dass es „erwachsenen Fremdsprachenlernern [. . .] in der Regel schwer[fällt], sich eine korrekte Aussprache anzueignen [. . .] denn die Erlernbarkeit einer Fremdsprache nimmt vom frühen Kindesalter an kontinuierlich ab.“
Siebold macht es sich zur Aufgabe, die genretypische Verwendung von Wortneubildungen in der Sciencefictionliteratur zu beschreiben. Eine entsprechende Untersuchung fehlte für das Deutsche bislang. Sein Korpus von ca. 4250 Wortneubildungen gewinnt er aus über 8400 Roman- bzw. Erzählungsseiten deutschsprachiger und auch übersetzter Literatur der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts.
Vfn. will „alle diejenigen sprachlichen Formen, die der Realisierung eines Vergleichs dienen, einer genauen formalen und funktionalen Analyse unterziehen und darauf aufbauend eine empirisch fundierte Typologie der Vergleichsstrukturen entwerfen“. Man muss ihr bescheinigen, dass sie dieses Ziel voll und ganz erreicht hat. Die Arbeit zeugt von großem Fachwissen und methodologischem Können. Sie ist klar gegliedert, Probleme werden gründlich diskutiert und es wird sehr viel Literatur verarbeitet.
Das vorliegende Studienbuch ist aus Vorlesungen und Seminaren hervorgegangen und liefert einen differenzierten Überblick über die Syntax (vor allem für Studenten). Eine Einführung erläutert zentrale Begriffe wie Syntax, Semantik und Pragmatik sowie Grammatik und unterscheidet vor allem mehrere Lesarten der Termini „Grammatik“ und „Syntax“, von denen zwei die Basis darstellen für die Gliederung des Buches in die beiden Hauptteile: Teil I behandelt die allgemeinen Grundlagen der Syntax (bezogen auf die Struktureigenschaften der Sprache – des Deutschen – selbst), Teil II die wichtigsten Theorien zur theoretischen Beschreibung dieser Struktureigenschaften.
Der vorliegende Band der Reihe „Eurogermanistik“ (zurückgehend auf das französische Agrégationskolloquium 2000 in Tours) widmet sich den umstrittenen „Konnektoren“ und fragt z. B. danach, ob es sie überhaupt gibt, wie man sie erkennen und definieren kann, welche Einheiten zur Textkohärenz, zur Konstituierung und zur Struktur des Diskurses beitragen (XIII). Der eigentlichen Thematik vorangestellt ist eine Würdigung des 2000 verstorbenen Germanisten M. Pérennec durch P. Valentin. Die Thematik selbst wird erörtert in 13 Beiträgen, die in drei Blöcke gegliedert sind.
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