DOI: | https://doi.org/10.37307/j.2198-2430.2007.01 |
Lizenz: | ESV-Lizenz |
ISSN: | 2198-2430 |
Ausgabe / Jahr: | 1 / 2007 |
Veröffentlicht: | 2007-01-01 |
Mit der vorangestellten Maxime wird das Anliegen dieses kurzen, nur aphoristischen Beitrags bündig zusammengefasst: Es geht um den Respekt vor den wissenschaftlichen Vorläufern und um das Recht und die Notwendigkeit, immer wieder neue Wege zu beschreiten; es geht um „ergon“ und „energeia“ – Geschaffenes und immer wieder neu zu Schaffendes.
In den letzten Jahren mehren sich die Rufe nach einem „performative turn“ der Linguistik, einer „performativen Wende“ oder nach einer neuen „Linguistik der Performanz“. Deshalb scheint es geraten zu fragen, was damit gemeint und beabsichtigt ist, welche Hintergründe damit verbunden sind, was damit erreicht (und nicht erreicht) werden kann.
Tagtäglich benutzen wir psychische Wirkungsverben (psych W-Verben) oder die von ihnen abgeleiteten Partizipien zum Ausdruck von Emotionen und Eindrücken. Eine Sache begeistert uns, wir sind für einen Augenblick enttäuscht und finden dann doch wieder alles ganz entzückend. Trotz ihres frequenten Gebrauchs wurden diese Verben für den Fremdsprachenunterricht bisher nicht aufbereitet.
Der vorliegende Artikel befasst sich mit dem Mutterspracheinfluss beim Genuserwerb. In einer experimentellen Studie wird erforscht, wie groß der Einfluss der Struktur im Genussystem der Muttersprache Griechisch (Griech.)
auf das Erlernen des Genus in der Fremdsprache Deutsch (Dt.) bei griech. DaF-Lernern ist. Zunächst werden als theoretischer Hintergrund die Spracherwerbserkenntnisse und der Wissensbestand der linguistischen Beschreibung bzw. des Vergleichs der Genussysteme im Dt. und Griech. dargestellt. Daraus ergibt sich die Fragestellung der Untersuchung. Danach werden die Daten des Experiments beschrieben und die Ergebnisse ausgewertet.
Die Gegenüberstellung von Vordergrund und Hintergrund im Text, die in der linguistischen Literatur als „Grounding“ oder „Reliefgebung“ bezeichnet wird, ist das linguistische Gegenstück der gestaltpsychologischen Unterscheidung zwischen Figur und Grund und geht auf die Analogien zwischen der Verarbeitung von visuellen und textuellen Informationen zurück. Beim visuellen Wahrnehmungsprozess ist die Figur-Grund-Trennung die wichtigste Wahrnehmungsfunktion und geht der Verarbeitung einzelner Details voraus.
Vergleichende Untersuchungen zur Kommunikation zwischen Wissenschaftlern mit verschiedenen Muttersprachen stehen in Zeiten des internationalen Austauschs wissenschaftlicher Erkenntnisse und gemeinsamer Lehr- und Forschungsarbeiten im Mittelpunkt zahlreicher interkultureller Studien.
Nicht zuletzt als Folge internationaler Bildungsvergleichsstudien wie TIMMS (vgl. z.B. Baumert/Lehmann 1997) bzw. PISA (vgl. OECD 2001; 2004) oder der Forderung nach deutschlandweit einheitlichen Bildungsstandards (vgl. Klieme et al. 2003) findet gegenwärtig im gesamten Bildungsbereich eine intensivierte Diskussion über Qualität statt; Helmke/Hornstein/Terhart (2000) meinen gar eine „epidemische Bezugnahme auf „Qualität‘“ (7) erkennen zu können.
An Sekundarschulen in Australien, wo Sprachenlernen nicht zum gesellschaftlichen Standard gehört, unterliegt auch der Unterricht im Fach Deutsch als Fremdsprache sehr schwierigen Bedingungen. Die Vermittlung grammatischer Kenntnisse wurde als altmodisch angesehen und vor vielen Jahren abgeschafft. Der Englischunterricht ist auf reinen Literatur- und Medienunterricht reduziert worden; sogar Englischlehrern fehlt oft grundlegendes linguistisches Wissen.
Adressaten des Buches sind Linguisten, Studenten und ein breiteres Publikum. Sprache wird als wichtigstes Attribut des Menschen bestimmt, als „our vehicle of thought“ (1). Ausgangspunkt ist de Saussures „Revolution“ der Linguistik. Das Buch umfasst sieben Kap.: 1. Saussurean structuralism, 2. Aspect, 3.The passive, 4. Generative grammar, 5.Tense and irregular verbs, 6. Text grammar: Parole versus langue, 7. The method of lexical exceptions. Es folgt ein umfangreicher Apparat. Beispiellieferant ist Englisch, in einigen Kapiteln werden Deutsch und Russisch herangezogen.
Die Arbeit, bei der es sich um eine von G. Zifonun betreute und von J. Ballweg „temporal inspirierte“ Druckfassung der Dissertation der Vfn. handelt, gliedert sich im Wesentlichen in einen theoretischen und einen empirischen Teil. Im theoretischen Teil (Kap. 2–4) spannt Schlegel den Bogen recht weit, indem sie in Kap. 2 Zeitverständnis als übereinzelsprachliche Kategorie zum Ausgangspunkt ihrer Untersuchungen macht, in Kap. 3 lexikalische Tempusmarkierungen aus kognitiver Perspektive betrachtet und darüber hinaus je ein Teilkapitel dem Spracherwerb von Tempusstrukturen und dem Vergleich von Tempus- und Zeitsystemen in verschiedenen Sprachen widmet und in Kap. 4 schließlich temporale Informationen im Deutschen beschreibt.
Das vorliegende Buch „ist als Begleitlektüre zu Einführungskursen in die deutsche Syntax gedacht, kann jedoch auch zum Selbststudium benutzt werden“. Es ist „weitgehend theorieneutral“ und „nicht als Einführung in eine bestimmte Grammatiktheorie gedacht“ (trotz gelegentlicher Hinweise auf Auffassungen bestimmter Grammatikmodelle), arbeitet „weitgehend mit traditioneller Grammatikterminologie“ (weil deren Beherrschung – das betonen die Vf. zu Recht – die Grundlage für jede weitere Beschäftigung mit Syntax ist) (9).
29 Vf. betrachten in ihren Beiträgen Sprachgebrauch und Kommunikationspraktiken in der DDR unter dem Einfluss spezifischer Lebensformen und sozialer Konstellationen. Sie lassen ein weit gefächertes Spektrum von Kommunikationssituationen entstehen, das in den meisten Fällen durch detailgetreue Analyse, Faktenreichtum und Authentizität besticht.
Der vorliegende Band soll Anlass sein, die seit Jahrzehnten zum beiderseitigen Nutzen gewachsenen Forschungsbeziehungen zwischen dem Institut für Sprechwissenschaft und Phonetik der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg und dem Herder- Institut an der Universität Leipzig zu thematisieren und den Lesern dieser Zeitschrift Perspektiven aufzuzeigen, die sich durch Kooperation mit der äußerst facettenreichen und wissenschaftlich produktiven Fachdisziplin Sprechwissenschaft ergeben.
Die vorliegende interkulturelle Studie, die auf der Dissertation der Vfn. beruht, zeichnet einen Ausschnitt der deutsch-schwedischen Wirtschaftskommunikation, der facettenreich nach Kulturstereotypen durchleuchtet wird. Forschungsergebnisse im Bereich deutsch-schwedischer Studien sind bisher recht dünn gesät. Lediglich G. Hofstede weist in komparatistischen Untersuchungen besonders darauf hin, dass Deutsche ein höheres Bedürfnis nach Vermeidung von Unsicherheiten haben als Schweden und dass Frauen dort eher eine Führungsposition als in Deutschland bekleiden.
Nicht ganz unbescheiden bemerkt Vf. bereits in den ersten Zeilen des Vorworts, diese Studie (überarbeitete Habilschrift, Saarbrücken 2002, 460 S. Haupttext, extensive Bibliografie) unternehme „nichts Geringeres als den Versuch, den herkömmlicherweise als ‚Landeskunde‘ mehr schlecht als recht bezeichneten kulturellen Aspekt des Fremdsprachenlernens auf eine neue wissenschaftliche Basis zu stellen“ (9).
In dieser neuerlichen Studie zur Literaturvermittlung in interkulturellem Umfeld erreicht Mummert erneut hohe inhaltliche und stilistische Qualitäten. Auch in diesem sehr persönlich gehaltenen fachwissenschaftlichen und didaktischen Diskurs gelingt ihr wieder eine bruchlose Verbindung von Sprechen und Schreiben. Das legt schon der unprätentiöse Titel nahe, der sogleich auf die Begegnung der – fiktiven – Personen Gertrud und Elsa mit den Studierenden aus ganz unterschiedlichen Kulturen neugierig macht.
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