Stefan Engelberg u. a. (Hg.): Sprachliches Wissen zwischen Lexikon und Grammatik
Verlag Walter de Gruyter, Berlin / New York 2011, 590 S., 99,95 € (Institut für Deutsche Sprache. Jahrbuch 2010)
Jede Fremdsprachenvermittlung basiert auf einer Annahme über das Funktionieren von Sprache; die jeweilige Theorie bestimmt insbesondere, welche Aspekte komplexer zielsprachlicher Ausdrücke regelhaft zu bilden sein sollten und welche zu memorieren sind. Ein einfaches Modell des Zusammenwirkens der sprachlichen Mittel Wortschatz und Grammatik könnte davon ausgehen, dass der Wortschatz generell aus bedeutungstragenden Elementen ohne Struktur besteht, während die Grammatik bedeutungsfreie Strukturen bereitstellt, mittels deren die Wörter zu organisieren sind. Diese Konzeption allerdings – das weiß niemand besser als der um planvolles Vorgehen bemühte Lerner einer natürlichen Sprache – erweist sich in der Praxis schnell als nicht hinreichend. Kommunikativ relevant sind größere Einheiten; der Lerner benötigt einen „Formulierungsschatz“ (Hausmann 1993: 6), mithin also Zugriff auf Einheiten zwischen Lexikon und Grammatik. In diesem Sinne wirkt stets die „Idiomatik als Korrektiv der Grammatik“ (Coulmas 1985: 48).
DOI: | https://doi.org/10.37307/j.2198-2430.2013.02.09 |
Lizenz: | ESV-Lizenz |
ISSN: | 2198-2430 |
Ausgabe / Jahr: | 2 / 2013 |
Veröffentlicht: | 2013-06-30 |
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