Der deutsche Kolonialismus war nicht nur durch brutale Eroberungssucht gekennzeichnet, deren Ziel es war, überseeische Völker militärisch zu unterwerfen und ihre natürlichen Ressourcen auszubeuten. Er war auch ein Prozess des kulturellen Transfers von Lebens- und Selbstdarstellungsmustern, die in den Kolonien interkulturelle Identitätsformen zustande gebracht haben. Er hat Spuren eines interkulturellen Kollektivgedächtnisses hinterlassen. Kollektives Gedächtnis ist das, was von der Vergangenheit im Leben eines Volkes bleibt, was dieses Volk aus seiner Vergangenheit macht (vgl. Lüsebrink 1992: 186). Die Kolonialität der deutschen Vergangenheit artikuliert sich nicht zuletzt in den Veröffentlichungen kamerunischer Gegenwartsautoren bzw. in ihrer produktiven Rezeption des kollektiven Gedächtnisses.
DOI: | https://doi.org/10.37307/j.2198-2430.2005.01.09 |
Lizenz: | ESV-Lizenz |
ISSN: | 2198-2430 |
Ausgabe / Jahr: | 1 / 2005 |
Veröffentlicht: | 2005-02-01 |
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