Lange Zeit dominierte die generative Grammatik Chomsky’scher Prägung die linguistische Forschung. Mit diesem Forschungsparadigma war eine Gegenüberstellung von verabsolutierter Kompetenz und abgewerteter Performanz verbunden. Informationen über die Häufigkeit sprachlicher Strukturen wurden als Performanzdaten abgetan. Die Kreativität, also die Tatsache, dass mit Hilfe grammatischer Regeln unendlich viele neue Sätze erzeugt werden können, galt als zentrale Eigenschaft der Sprache. Introspektive Urteile von Muttersprachlern bildeten die primäre
Datengrundlage. Mit der Annahme eines eigenständigen Syntax-Moduls ging man von einer strikten Trennung von Grammatik und Lexikon aus (vgl. z.B. Chomsky 1965; 1986; 1995). Auch die angewandte Linguistik blieb von der Ausstrahlung des generativen Modells nicht unberührt. Im Fremdsprachenunterricht spiegelte sich dieses Grammatikmodell u. a. in einer Überbetonung der sprachlichen Regelmäßigkeiten und der Vermittlung eines Gegensatzes zwischen regelgeleiteter Bildung freier Kombinationen und idiosynkratischen, als Ganzes zu lernenden Idiomen wieder (vgl. die Kritik bei Howarth 1998: 30).
DOI: | https://doi.org/10.37307/j.2198-2430.2008.01.03 |
Lizenz: | ESV-Lizenz |
ISSN: | 2198-2430 |
Ausgabe / Jahr: | 1 / 2008 |
Veröffentlicht: | 2008-02-01 |
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