DOI: | https://doi.org/10.37307/j.2198-2430.2022.01 |
Lizenz: | ESV-Lizenz |
ISSN: | 2198-2430 |
Ausgabe / Jahr: | 1 / 2022 |
Veröffentlicht: | 2022-03-11 |
Angesichts veränderter gesellschaftlicher Rahmenbedingungen und der sich daraus ergebenden Notwendigkeit zur fachlichen Selbstverständigung möchten wir mit dem Themenschwerpunkt „DaF und DaZ: Schnittstellen, Divergenzen, Potenziale“ zu einem konstruktiven Dialog zwischen Fachvertreterinnen und -vertretern mit den Schwerpunkten DaF und DaZ beitragen. Dabei sollen die Frage nach dem Verhältnis der beiden in der Fachbezeichnung zum Ausdruck kommenden Ausrichtungen diskutiert sowie Spannungen, aber auch Synergien und Potenziale bei der Erforschung zentraler Gegenstände in DaF und DaZ herausgearbeitet werden. Im vorliegenden Einführungsbeitrag gehen wir auf Hintergründe und Motivation des Themenschwerpunkts ein und stellen die ausgewählten Themenfelder kurz vor.
Schlüsselwörter: Fachverständnis; Deutsch als Fremdsprache; Deutsch als Zweitsprache; Deutsch als Fremd- und Zweitsprache
Der Beitrag diskutiert das Verhältnis zwischen Deutsch als Fremdsprache und Deutsch als Zweitsprache aus der Perspektive der Geschichte und des fachlich-wissenschaftlichen Selbstverständnisses der Gesamtdisziplin Deutsch als Fremd - und Zweitsprache. Dabei wird deutlich, dass beide Fachteile auf unterschiedliche Entstehungsbedingungen zurückgehen und unterschiedliche Lehr- und Lernkontexte reflektieren, die aber im Hinblick auf ihre genaue Abgrenzung oder auf mögliche Gemeinsamkeiten bislang nicht hinreichend diskutiert worden sind. Anhand von drei exemplarischen Problemstellungen wird abschließend gezeigt, dass eine offene Diskussion des Verhältnisses von DaF und DaZ im Hinblick auf eine Weiterentwicklung des Fachs Deutsch als Fremd- und Zweitsprache heute dringlicher ist denn je.
Schlüsselwörter: Deutsch als Fremdsprache; Deutsch als Zweitsprache; Geschichte des Fachs; Strukturdebatten; Lehr-/Lernkontexte; Mehrsprachigkeit; kulturbezogenes Lernen; Kulturstudien
Zum Verschmelzungsverhalten von definitem Artikel und Präposition in der Schriftsprache des Deutschen liegen bereits diverse Erkenntnisse vor, wohingegen die Kenntnislage für die gesprochene Sprache noch unzureichend ist. Die vorliegende Untersuchung widmet sich diesem Desiderat und analysiert Präposition-Artikel-Kombinationen anhand von Daten aus FOLK, um die linguistische Beschreibung dieser Struktur voranzutreiben. In der durchgeführten Korpusanalyse werden die Auftretenshäufigkeiten synthetischer und analytischer Präposition-Artikel-Kombinationen verglichen und Gebrauchsbesonderheiten auf syntaktisch-lexikalischer und pragmatischer Ebene herausgearbeitet.
Schlüsselwörter: gesprochene Sprache; Korpuslinguistik; Präposition; definiter Artikel; Verschmelzung
Das Lehrwerk Momente A1.1 wird als erster Band einer neuen DaF-Lehrwerksreihe vorgestellt, die auf die Anforderungen und Bedürfnisse einer immer stärker digitalisierten Lernwelt eingeht. Als neu und besonders daran wird die durchgehende Verzahnung der gedruckten Ausgabe mit interaktiven, digitalen Inhalten hervorgehoben, da diese keine Ergänzungen, sondern einen integralen Bestandteil der Konzeption bilden. Wie das neue Lehrwerk dieses Ziel der Verzahnung zu erreichen versucht, wird in der vorliegenden Rezension dargestellt. Dafür werden zunächst der Aufbau sowohl der gedruckten als auch der digitalen Version und der dazugehörigen App detailliert beschrieben. Im Anschluss daran werden methodisch-didaktische Ansätze und thematische Orientierung vorgestellt und kritisch betrachtet.
Der verstärkte und weitgehend unkontrollierte Zuzug einer großen Zahl von Geflüchteten in die deutschsprachigen Länder im Sommer 2015 war und ist nicht nur für Politik, Verwaltung und Hilfsorganisationen, sondern auch für die Bildungsinstitutionen und nicht zuletzt auch für die Wissenschaft Deutsch als Fremd- und Zweitsprache eine enorme Herausforderung. Auch vorher schon umstrittene Modelle von schulischer und sprachlicher ‚Integration‘ von zugewanderten Kindern und Jugendlichen gerieten unter Druck, und vor allem die große Zahl so genannter Seiteneinsteiger ohne Kenntnisse in der Landessprache in die bestehenden Bildungssysteme erwies sich als nur schwer zu lösendes Problem.
Die schulische Schreibdidaktik hat in den letzten Jahren einen starken empirischen Schub erfahren: Die Untersuchung von aufgabenspezifischen Schreib(lern)prozessen im Unterrichtskontext, die Diagnose und Messung von Textkompetenzen, die systematische Betrachtung sozialisations-, herkunfts- und sprachbezogener Einflussgrößen auf die Textproduktion oder auch die Konstruktion von Aufgaben und Analyse schreibfördernder Lernarrangements umfassen heute meist aufwendige methodische Designs, in denen qualitative und quantitative Befragungs- und Beobachtungsdaten wie auch prozess- und produktbezogene Analyseverfahren zusammenkommen.
Die gesellschaftliche und individuelle Mehrsprachigkeit ist aus dem heutigen Europa nicht wegzudenken und stellt die nach wie vor verbreitete Gleichung eine Nation – eine Sprache in Frage. Im Bildungskontext ist in den ersten beiden Jahrzenten des neuen Jahrtausends eine Veränderung des Blicks auf Mehrsprachigkeit in dem Sinne zu beobachten, dass diese nicht vorrangig als Problem, sondern als Ressource gesehen wird. Der vorliegende Band geht auf einen Studientag an der Università degli Studi di Bari Aldo Moro zurück und zeichnet sich selbst durch Mehrsprachigkeit aus, da er Beiträge in deutscher und italienischer Sprache enthält.
Dass wir für den Fortbestand europäischer Wissenschaftskulturen eine umfassende Komparatistik und Kontrastivik der Wissenschaftssprachen brauchen, hat Konrad Ehlich schon in seinem 1993 erschienen Artikel „Deutsch als fremde Wissenschaftssprache“ dargelegt. Fast 30 Jahre später scheint dieses Desiderat dringender denn je: Forschung und Lehre finden zunehmend auf Englisch statt, und die Vielfalt der europäischen Wissenschaftstraditionen und -sprachen ist auf dem Rückzug.
Die an der Universität Göttingen und der Beijing Foreign Studies University (BFSU) abgeschlossene Dissertation ist der kulturwissenschaftlich orientierten Gesprächsforschung zuzuordnen und untersucht sechs Eins-zu-Eins-Gespräche zwischen erfahrenen und neu in Deutschland angekommenen chinesischen Forscherinnen und Forschern, die im Rahmen des am Institut für Interkulturelle Germanistik der Universität Göttingen angesiedelten Projekts „Forschungswege im Dialog“ aufgezeichnet wurden.
Der 59. Band der Reihe „Danziger Beiträge zur Germanistik“ greift das interessante und gern erforschte Phänomen der Werbung auf. Im Mittelpunkt steht der Slogan, aus dem Schottisch-Gällischen sluaghghairm „Kriegsgeschrei, Versammlungsruf eines Clans“, der, trotz der recht reichhaltigen Sachliteratur zur Werbung, bis dato relativ selten zum Gegenstand linguistischer Forschung wurde. In ihrer Monographie nimmt Leschenko deutsche und ukrainische Werbeslogans von Banken, Versicherungs-, Finanz- und Beratungsunternehmen unter die Lupe.
„Unbestritten sind […] die Potenziale von Musik für das Fremdsprachenlernen, sei es aus linguistischer, neurowissenschaftlicher, pädagogischer, entwicklungs- und lernpsychologischer, literatur- und kulturwissenschaftlicher und soziokultureller Perspektive“. Was die Herausgeber/-innen im Vorwort bereits vorausgreifend als „unbestritten“ bezeichnen, wird mit dem vorliegenden Band durch eine eindrucksvolle thematische Breite der Beiträge belegt, wobei zweierlei Perspektiven Rechnung getragen wird und dabei „einerseits Musik als methodisches Mittel, Transportmedium oder Katalysator fremdsprachlichen Lehrens und Lernens sowie andererseits auch als lohnenswerter Inhalt“ betrachtet wird.
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